Die strukturelle Osteopathie beruht auf den Erkenntnissen von A.T. Still, dem Begründer der Humanosteopathie. Er beschäftigte sich mit Techniken die Gelenke, Muskeln, Sehnen, Bänder und fasziale Strukturen mobilisieren und Läsionen (Störungen) lösen. Man unterscheidet hier zwischen direkten (manipulativen) und indirekten (mobilisierenden) Behandlungstechniken.
Die Manipulation – direkte Methode
Bei der direkten Methode manipuliert der Osteopath, teilweise mit hohem Kraftaufwand, gegen die Blockade in die Normalstellung hinein. Das betroffene Gelenk wird also mit einem kurzen kraftvollen Impuls (Thrust) in die blockierte Richtung geschoben und die Beweglichkeit wird schnell wieder hergestellt. Im Zentrum liegen bei der direkten Behandlungstechnik die knöchernen Strukturen und Gelenke des Pferdes.
Die Mobilisation – indirekte Methode
Im Gegensatz dazu arbeitet man bei indirekten Behandlungstechniken mit der Gewebedynamik und löst Läsionen mit sanftem Körpereinsatz. Der Osteopath bearbeitet dabei alle betroffenen Strukturen, Knochen und Muskulatur. Er führt das Gewebe zunächst in die Bewegungsrichtung, die das Pferd gut ausführen kann. So kommt es zu einer Entspannung der betroffenen Struktur, dem Release. Nach einem solchen Release lässt sich die Struktur dann ohne Kraftaufwand in seine Idealposition zurückführen.
Mein Fazit
Bei Pferden mit starken Verspannungen sollten unbedingt auch Muskulatur, Sehnen, Bänder und Faszien in die Behandlung einbezogen werden. Sonst führt die hohe Gewebespannung die Gelenke nach kurzer Zeit wieder in die ursprüngliche Fehlposition zurück. Bei der indirekten Behandlungstechnik benötigt der Osteopath meist mehr Zeit für die Lösung von Läsionen. Dafür genießen die Pferde die Pferdeosteopathie besonders und Behandlungserfolge sind oftmals nachhaltiger.